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Transjordanien

Nachdem bei der Rallye ja ein Termin von anderen gejagt wurde, können wir nun unser Reisetempo selber bestimmen. Das geht sogar soweit, dass wir an beliebigen Stellen einfach mal so anhalten können um ein Foto zu schießen. Was für ein Luxus, bisher waren fast nur wackelige Bilder aus dem Autofenster heraus möglich.
Also sind wir am Donnerstag mit unserem "Big Size Rental Car" (Mitsubishi Galant) Richtung Norden gestartet. (Big Size bezieht sich hier eher auf den Preis als auf das Platzangebot, man fragt sich ob in ein Small Size Car überhaupt mehr als der Fahrer reinpasst). Ein Abstecher über Aqaba City hat uns gezeigt: Da gibt es bestimmt schönere Innenstädte. Außerdem brennt die Sonne gandenlos auf uns herunter - das ist allerdings unabhängig von der Stadt.

Ein Shop in Aqaba - schon ein wenig 1.000 und eine Nacht


Als Route haben wir die Königsstraße, den Kings Highway gewählt, welcher tatsächlich mit königlichen Landschaftsausblicken punkten kann. Entlang dieser Strecke gibt es auch diverse Sehenswürdigkeiten, die wir in loser Reihenfolge mitgenommen haben. (Das da schauen wir uns an, das da nicht, oh, was ist das denn hier?).


Spannend wurde es, als wir dringend nach einer Tankstelle suchen mussten. Auf den Hauptverkehrsrouten kein Problem, aber auf dem Königsweg anscheinend eher mehr.

Könige tanken wohl nicht? Aber nur knapp 25km Umweg und ca. 7, teilweise 100% widersprüchliche Wegbeschreibungen später konnten wir das flüssige Gold in unseren Tank pumpen.
Genau wie in Aserbaidschan dreht sich hier die Uhr mit der Literanzeige deutlich schneller als die mit der Währung - da will man gar nicht mehr aufhören zu tanken. (ca. 66 Cent/l).
Für die Nacht haben wir ein wunderschönes Guesthaus im Dana Naturpark gefunden - liebevoll an einen Berghang gezimmert mit absolut atemberaubenden Blick in das Wadi Dana Tal.

Naturreservat Dana - mit imposantem Ausblick vom Balkon aus.


Gerold und Klaus sind noch losgezogen und nach Petra gefahren um dort Petra bei Nacht zu erleben - alles nur mit Lampignons beleuchtet, vor der Schatzkammer gab es dann im Licht von ca. 300 Kerzen ein Konzert mit arabischer Gitarre und Flöte. Sehr stimmungsvoll.

Al Karak. Eine der vielen Kreuzritterburgen. Aber auch sie fiel irgendwann.


Freitag stand auf dem Programm: Zum tiefsten Punkt der Erde fahren. 400m unter Null liegt das Tote Meer, und drin schwimmen ist natürlich ein Muss. Nur muss dieses Muss geschickt gewählt werden - ins Wasser springen kann man überall, der Trick besteht darin auch eine Süßwasserdusche zu finden, an der man die Salzkruste wieder los wird.
Nun, die Jordanier sind findig, wer derlei Reinigungsmöglichkeiten anbietet kann auch reichlich Geld dafür verlangen. Mit einem Seufzer haben wir uns von einer unverschämt hohen Summe verabschiedet, sind dafür aber auch wie die Korken auf dem Wasser im Toten Meer geschwommen.

Noch nicht geklärt ist, ob er die arabische Zeitung richtig herum hält...


Als letzte Aufgabe des Tages galt es, das im Reiseführer empfohlene Salome-Hotel in Madaba ausfindig zu machen. Dank einer spontan gemalten Straßenkarte (die 100% korrekt war!) hat auch das geklappt.

Korrekte Straßenkarte - mehr braucht's nicht.

 

Dieser herrliche Reisetag haben wir dann mit einem köstlichen Jordanischen Essen abgeschlossen, in einem Restaurant in dem vor knapp 100 Jahren schon der jordanischen König gespeist hat. Für uns gerade richtig, und lecker war's auch noch!


Der letzte Tag in Jordanien

Auf zum letzten Tag in Jordanien!
Von Madaba aus ist es nur ein Katzensprung zum Mount Nebo, dort wo Moses auf dem Berg stand und das gelobte Land gesehen hat! Kurz drauf ist er dort verstorben und an unbekannter Stelle in der Nähe beerdigt worden.
Wir haben es bei "gelobtes Land gesehen" belassen und danach lieber ein paar Fotos geschossen.

Mount Nebo. Wir waren da.

 

Für gelobtes Land Unkundige: Eine Karte


Weitere Sehenswürdigkeiten haben wir links und rechts liegenlassen und sind schnurstracks zur Landeshauptstadt nach Amman gefahren.
Das Le Royal Jordan Hotel ist wohl eines der besten Häuser am Platze. Dank extra-Rallye-Frühbucher-Mengenrabatt halbwegs erschwinglich, aber noch deutlich edler als das Hotel in Aqaba.
Wer sich übrigens fragt woher die Muslime wissen, wo denn Mekka liegt (für Ihre Gebete): Ganz einfach, da macht man die Schublade auf und schaut auf den Aufkleber...

Bibel und Koran auf Wunsch - Mekka gibt's immer.



Eigentlich wollten wir ja den Mietwagen in Amman noch nutzen und Sonntag zum Flughafen fahren damit. Tatsächlich war uns aber schon nach der Anfahrt zum Hotel klar: In dieser Stadt muss man wohl geboren sein um sich zurechtzufinden.

Die Straßenschluchten von Amman. Mehr als nur 7 Hügel.


Auf vielen Hügeln gebaut schlängeln sich alle Straßen bergauf und bergab, treffen sich im Tal um dann wieder zum nächsten Hügel zu verzweigen. Kurven, Steigungen, Gefälle, gepaart mit mehrdimensionalen Kreisverkehren, getrennten Fahrbahnen ohne Wendemöglichkeiten und Straßennamen, wenn überhaupt, in arabisch.

Einer der tödlichen Kreisel. Tödlich für jede Navigation.


Och nö danke, da haben wir uns lieber für 4 Euro im Taxi durch die Innenstadt kutschieren lassen, auch wenn die Taxifahrer immer der Meinung waren dass sie uns *eigentlich* zu Ihrem Schwager ins Geschäft / Restaurant / sonstige Attraktion fahren müssten.


Übrigens, Polizisten wollen nicht fotografiert werden. Zum Beweis haben wir ein Foto gemacht...

Do not shoot, or I'll shoot you! Bitte den Pickelhelm beachten...


Als Pflichtprogramm gab es zunächst die Zitadelle von Amman, wo sich gefühlt 12 Kulturen nacheinander abgeklatscht haben um immer wieder tolle Gebäude aufzubauen, die dann durch Erdbeben, Krieg oder Verfall wieder Platz gemacht haben für das nächste Jahrhundert.

Eines der wenigen restaurierten Gebäude in diesem Steinhaufen-Meer


In der Kür sind wir dann nach Downtown gefahren in das pralle Leben der Hauptstadt, und auch wenn sehr viele der angebotenen Waren Made in China oder Made in India waren, ist das Flair der Einkaufsstraßen von Amman überwältigend.

Viel gewusel, viele Geschäfte, viel Leben!

 

Das nenne ich mal eine Familienpackung Nudeln!

 

Und so verabschieden wir uns aus dem Orient, viele Eindrücke und Erinnerungen an die netten Menschen in Jordanien im Gepäck.

Interkultureller Austausch mit ein paar Brocken englisch.